Lune-autin, die Mondprinzessin
Es war einmal eine kleine Prinzessin auf dem Mond.Die betrachtete die Erde gerade von oben.
Von oben sah die Erde aus wie ein blauer Kugelball.
Ganz hell und sie strahlte voller Schönheit in jedem Moment.
Sie konnte den Blick kaum abwenden.
So schön sah die Erdkugel in ihren Augen aus.
Als schaue sie in einen leuchtenden, bewegten Himmel.
Der vom weißlich-weichen Dunst umgeben ist.
Vom Mond aus betrachtet ist
der Weltallhimmel tiefschwarz.
Unergründbar.
Und man schwebt.
Die Menschen und die Dinge.
Sie schweben.
Schwerelos.
Oben oder unten,
links oder rechts,
das kann man sich dann aussuchen.
Eines Tages fragt sich die Prinzessin,
welche Jahreszeit gerade auf dieser
Erdkugel ist.
Sie ist neugierig.
Denn hier bei ihr gibt es keine Jahreszeiten.
Im Grunde ist das unterschiedlich.
Je nach dem wohin man schaut.
Je nach dem welche Seite man betrachtet.
Dort ist zum Beispiel gerade Sommer.
Und hier gerade Winter.
Und was ist hier im Weltall?
Das wusste sie nicht.
Es war einfach tief tiefschwarz.
Gab es vielleicht Zwischenzeiten ?
Zwischen den Zeilen?
Das wusste sie nicht.
Im Weltraum gibt sogar eine internationale Raumstation.
Die ISS abgekürzt.
Die fliegt umkreisend um die Erde.
In etwa 400 km Höhe von der Welt entfernt.
Weltraumfahrer nennen sich Astronauten.
Oder Kosmonauten.
Die Prinzessin nennt sie Mondflieger.
Die Mondflieger sehen 16 Mal am Tag einen Sonnenaufgang oder Sonnenuntergang.
Irgendwann möchte die Prinzessin gerne einen Sternenspaziergang zu ihnen
unternehmen.
Sie verspürte plötzlich eine große Sehnsucht.
Und da begann sie ihr Lieblingslied zu singen:
„Major Tom“.
Sie sah die Erde pulsieren,
brummen vor Energie.
Und doch wirkte sie zart und zerbrechlich.
Die Menschen sollten achtsamer mit ihrem Planeten umgehen.
Sie ist so wunderschön, die Erdkugel.
Ein Wunder des Lebens.
Ob es wohl auf anderen Planeten andere Prinzessinnen gab?
Wie entstand dieser blaue Ball?
Wo kam der Mond her? Und wie alt war er?
Sie wurde sehr traurig.
Sie hatte keine Antwort.
Eigentlich weiß man nicht viel.
Eigentlich ist man nur ganz klein.
Und doch nimmt man sich und die Dinge manchmal so wichtig.
Sie sang weiter bis zu der Zeile mit den Sternen,
die sie so sehr mochte.
Die sie so sehr würdigte.
Die Prinzessin nahm einen ihrer Wunschsterne
und schmiss ihn ins Weltall.
Sie flüsterte leise ihre wunschvollen Worte.
Möge der Stern bei den Menschen ankommen.
Vom Mond aus betrachtet sah alles ganz klein aus.
Klitzeklein.
All das, was auf der Erdkugel ist.
Es spielt hier in dieser
uralten,
luftleeren,
gesteinigen,
kraternden
Welt bei ihr keine ganz so große Rolle.
Dennoch der Mond begleitet die Erde weiter
in seinem monatlichen Rhythmus.
Die Prinzessin sang die allerletzte Zeile,
die sie sehr berührte. Sehr.
Der Planet Erde ist blau und traurig.
Und sie kann einfach nichts tun.
Sie ließ los und übergab sich der Schwerelosigkeit
auf eine seltsame Weise.
Der Mond wispert:
„Kannst Du mich hören? Ich liebe Dich, Mondprinzessin, kleine Lune-autin“.