11. Das Monster
Ein Mann kommt in das Dorf gerannt.
Er hat eine riesen Angst.
Seine Augen sind weit aufgerissen.
Seine Beine zittern.
Seine Zähne klappern.
Er kann kaum sprechen.
„Ein Monster!“ ruft er.
Er schlägt die Hände vor das Gesicht.
„Ein Monster hat uns überfallen!
Es sieht aus wie ein Drache und hat 9 Köpfe!
9 Köpfe!
Und jeder Kopf hat spitze Zähne!
Jeder schnappt nach den Menschen!
Was sollen wir nur tun?
Der König muss uns helfen!“
Der arme Mann, denke ich.
Er hat noch viel mehr Angst als die Menschen im Dorf.
Seit der König den Zank-Apfel hat.
Theo bringt den Mann zu seinem Vater, dem König.
Im Dorf sind bald alle ganz aufgeregt.
Alle reden von dem Monster mit 9 Köpfen.
Lisa und ich gehen in den Wald.
Wir brauchen Ruhe.
Im Wald treffen wir das Einhorn.
Wir haben es lange nicht gesehen und freuen uns.
Endlich etwas Freude bei der ganzen Zankerei!
Wir wollen dem Einhorn von dem Monster erzählen.
Aber es weiß schon alles.
Das Einhorn sagt:
„Das Monster heißt Hüdra.
Es wird vom Streit angelockt.
Da wo Menschen streiten und gemein sind, da fühlt es sich wohl.
Es wird stärker, wenn die Menschen böse sind.
Der Zank-Apfel ist schon zu lange beim König.
Die Hüdra spürt das.
Du musst die Menschen retten, Herkuline.
Und den Apfel wegbringen.“
Ich will das Einhorn fragen, wie ich das machen soll.
Da kommt Theo angelaufen.
„Der König will dich sehen“, ruft er.
Ich gehe zum König.
Als ich ihn sehe erschrecke ich mich.
Er sieht sehr alt aus.
Seine Haut und seine Haare sind ganz grau.
Er sitzt auf seinem Thron und umklammert den Apfel.
Kurz spüre ich, dass ich den Apfel haben will.
Ich will ihn sofort haben!
Aber Stopp! Ich weiß ja, warum ich das denke.
Das macht der Zank-Apfel.
Und jetzt hat er noch die Hüdra angezogen.
Der Zank-Apfel bringt nur Unglück!
„Das Monster!“, ruft der König.
Seine Stimme ist ganz rau.
„Herkuline, ich befehle dir: Kämpfe gegen das Monster mit den 9 Köpfen!“
Ich schlucke.
„Dafür brauche ich den goldenen Apfel“, sage ich.
„WAS?“, schreit der König.
Jetzt ist seine Stimme schrill.
Er umklammert den Apfel noch fester.
„Nein! Niemals bekommst du den Apfel.
Das ist mein goldener Apfel.
Ich gebe ihn nicht her. Niemals!“, ruft der König.
Da geht Theo auf ihn zu.
„Mein König“, sagt Theo: „mein Vater.“
Seine Stimme ist ganz sanft.
„Vater, gib Herkuline den goldenen Apfel.
Ich bitte dich!
Der Apfel ist nicht gut für dich.
Er ist nicht gut für uns.
Er bringt nur Unglück.
Alle im Dorf streiten nur noch.
Gib den Apfel weg. Bitte, bitte, bitte!
Ich möchte endlich wieder lachen!
Mit dem Apfel kann Herkuline das Monster besiegen.“
So spricht Theo auf seinen Vater ein.
Dabei ist er auf ihn zugegangen.
Jetzt zieht er ein Tuch hervor und wirft es über den goldenen Apfel!
Man kann ihn nicht mehr sehen.
Der König ist kurz ganz erstarrt.
Dann schüttelt er sich.
Er lässt den Apfel los und reibt sich die Augen.
„Was ist passiert?“, fragt er dann.
Der König spricht, als ob er aus einem tiefen Traum erwacht.
Schnell nimmt Theo den Apfel im Tuch.
Er gibt ihn mir.
„Geh“, sagt er zu mir: „rette uns!
Ich erkläre dem König alles.“
Also nehme ich den goldenen Zank-Apfel und gehe los.
Ich gehe los um gegen die Hüdra zu kämpfen.